Modern Workplace

Die Arbeitswelt im Wandel der digitalen Transformation

Von Jennifer Woyke

Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Welche Faktoren fördern Mitarbeiterzufriedenheit? Warum wird es immer schwieriger Fachkräfte zu akquirieren? Diese Fragen lassen sich erst beantworten, wenn man sich mit dem Wandel der Arbeitswelt und den Werten der „nachfolgenden“ Generationen auseinandersetzt.

Im Zuge der Digitalisierung haben sich die Ansprüche der Mitarbeiter an ihre Arbeitsweise verändert: Arbeiten von zu Hause sowie der zunehmende Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance sind für sie genauso wichtig wie der Einsatz moderner Technologien. Dadurch steigt die Herausforderung für Unternehmen, den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und machen ein Umdenken des bisherigen Arbeitsplatzes zum Modern Workplace notwendig.

Doch wie lassen sich Arbeitsprozesse schlüssig digital abbilden? Wie wird Teamwork über verschiedene Standorte hinweg effektiver? Der Fokus liegt auf der Etablierung neuartiger Social Collaboration Tools, die eine räumlich und zeitlich komplett unabhängige Zusammenarbeit ermöglichen und die Mindsets sowohl der Führungsebene als auch der Mitarbeiter verändern. Wichtige Erfolgskriterien sind dabei: Vertrauen stärken, Freiheiten schaffen, Unternehmung wertschätzen und proaktives Mitwirken fördern. Es geht darum, trotz räumlicher Distanz eine digitale Nähe zu schaffen. Schnelle Abstimmungen durch verschiedene moderne und zweckgerechte Lösungen ermöglichen ortsunabhängige Zusammenarbeit, führen zu bestmöglichen Ergebnissen und stärken das Wir-Gefühl. Eine gut etablierte Unternehmenskultur stärkt sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit als auch die Mitarbeiterbindung.

Der digitale Arbeitsplatz wird damit auch im harten „War for Talents“ zum wichtigen Wettbewerbsfaktor. Der Arbeitsmarkt wandelt sich von einem Arbeitgebermarkt in einen Arbeitnehmermarkt. Arbeitgeber sind mehr denn je herausgefordert, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Das heißt, es muss ein ganzheitliches, erlebnisorientiertes Konzept her, um die Motivation und Leistungsfähigkeit der Angestellten zu verbessern und den Arbeitsplatz angenehmer zu gestalten. Ausschlaggebend ist hierbei, dass es kein einmaliges Projekt ist, sondern unbedingt eine allumfassende Strategie, die sich an allen Kontaktpunkten zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter (beziehungsweise Bewerber) zeigen sollte.

Wir haben es uns bei der VAPS zur Aufgabe gemacht, unsere Attraktivität zu analysieren und stetig zu modifizieren. Zur Messbarkeit und Verbesserung der Arbeitgebermarkenstärke führt die VAPS regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch. Dadurch werden unter anderem die Wünsche der Mitarbeiter an berufliche Zusatzleistungen ermittelt. Sogenannte Corporate Benefits steigern die Zufriedenheit von Arbeitnehmern und die Beliebtheit des Arbeitgebers. Ein weiterer Pluspunkt für eine positive Unternehmenskultur, die einen großen Einfluss auf die Loyalität, das Wohlbefinden und die damit verbundene Motivation der Belegschaft hat. Sie kann außerdem die Mitarbeiterfluktuation im Unternehmen reduzieren oder das Recruiting neuer Mitarbeiter vereinfachen. Das wiederum bedeutet, dass keine teuren Bewerbungsprozesse und Neubesetzungen durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus machen zufriedene Mitarbeiter Werbung für den Arbeitgeber – was zusätzlich das Employer Branding, also die Arbeitgeberattraktivität, fördert. Die VAPS bietet Mitarbeitern mit diversen Zusatzleistungen mehr als einen sicheren Arbeitsplatz und schafft Anreize für potenzielle Bewerber.

Doch wie erreicht man die Aufmerksamkeit geeigneter Bewerber? Wie funktioniert die Mitarbeitersuche im digitalen Zeitalter? Was ist wichtig für ein perfektes Matching? Mittlerweile geht das Interesse der infrage kommenden Mitarbeiter weit über das hinaus, was man früher auf Homepages und in Stellenanzeigen über sich preisgegeben hat. Die Kommunikationswege und auch die Ansprache, um neue Kollegen zu gewinnen, haben sich fundamental verändert. Das Internet, die sozialen Medien und die hohe Smartphone-Durchdringung erlauben viel umfassendere Möglichkeiten, sich einen Überblick von einem Unternehmen zu verschaffen. Dazu trägt jeder Bewerber, jeder Mitarbeiter, jeder Ehemalige bei. Nicht mehr Botschafter prägen die Reputation eines Arbeitgebers, sondern jeder Einzelne. Auch bei der VAPS gehen wir neue Wege, nutzen diverse Kommunikationskanäle und setzen vermehrt auf Social Recruiting. Neben gesponserten Werbeanzeigen setzt die VAPS parallel auf Weiterempfehlenden innerhalb der Belegschaft. „Uns ist wichtig dabei, die Kollegen aktiv mit einzubeziehen,“ offenbart Alexander Deilke, Personalreferent bei der VAPS. Mit dem Konzept „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ erreicht die VAPS Top-Kandidaten durch persönliche Empfehlungen. Die Erfahrung zeigt, dass sich auf diese Weise rekrutierte Mitarbeiter schneller integrieren, denn freundschaftliche Beziehungen fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl im gesamten Unternehmen.

Schnell wird klar, die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, um qualifizierte Talente zu gewinnen. Entscheidend ist, dass sich Unternehmen auf neue Herausforderungen einlassen und auch Recruiter bereit sind, neue Wege zu beschreiten. „Statt auf geeignete Bewerber zu warten, sprechen wir potenzielle Mitarbeiter gezielt an“, so Deilke. Dabei ist es entscheidend, den optimalen Recruiting-Mix, geeignete Plattformen und Netzwerke zu finden und den Bewerbungsprozess zu digitalisieren. Teure Headhunter werden nicht nur durch Mitarbeiterempfehlungsprogramme, sondern auch durch Multiposting und Social Media Werbung ersetzt. Mit kreativen Ideen, der richtigen Ansprache und geringen finanziellen Mitteln erreichen Unternehmen größere Sichtbarkeit und Reichweite. Der Wirkungskreis lässt sich beliebig erweitern, besonders wenn bereits bestehende Mitarbeiter Stellenausschreibungen über ihr privates Netzwerk teilen oder selbst von ihren Erfahrungen berichten. So gewinnen Unternehmen nicht nur junge Nachwuchskräfte, sondern auch eine Generation mit viel Lebens- und Berufserfahrung. Eins ist auf jeden Fall klar: Der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke als Differenzierungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt ist unerlässlich. Auf diese Weise erlangen Unternehmen eine reelle Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu etablieren. Nur wer sich frühzeitig kümmert und bereit ist, andere Methoden der Personalsuche auszuprobieren, sich auf dem Markt interessant macht, findet auch geeignete Fachkräfte.

Erfolgsfaktoren der zukünftigen Arbeitswelt